Schwerpunkt

Mobbing

Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser,

die Frühjahrs-Ausgabe 1/2023 beschäftigt sich mit dem Thema Mobbing. Neben allgemeinen Fragen – Woher kommt der Begriff? Wie sieht Mobbing aus? Wer ist beteiligt? – werden auch Präventionskonzepte und Möglichkeiten zum Eingreifen beschrieben. Beleuchtet werden zudem die verschiedenen Orte, an denen Mobbing stattfinden kann: im digitalen Raum, in der Schule und sogar in der Familie.

Schlussendlich gibt der Themenschwerpunkt Tipps für Fachkräfte und Eltern und listet Unterstützungsangebote für betroffene Kinder und Jugendliche auf.

Daneben finden sich wie immer andere Beiträge zu den Themen Kinderschutz und Unterstützung psychisch belasteter Kinder und Jugendlicher. Besuchen Sie uns auch gerne auf Facebook. Hier posten wir regelmäßig aktuelle Informationen zu interessanten Beiträgen in den Medien und der Fachliteratur.

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Schwerpunkt

Mobbing –  Was ist das eigentlich?

Woher kommt der Begriff?

Der Begriff „Mobbing“ kommt vom englischen Begriff „to mob“ und bedeutet „schikanieren, anpöbeln“. Er wurde zunächst im skandinavischen Raum in den 1970er-Jahren verwendet. Als Pionier der Forschung gilt hier Dan Olweus, ein schwedisch-norwegischer Psychologe. Im deutschen Sprachraum wurde „Mobbing“ als Fachbegriff zuerst in der Arbeitswelt verwendet, später im Zusammenhang mit der Schule und auch mit der Familie (Stichwort „Geschwistermobbing“).

Weitgehend deckungsgleich in seiner Bedeutung ist der Begriff „Bullying“, der im englischen Sprachraum genutzt wird. Bullying ist vom englischen Substantiv „bully“ abgeleitet, was „brutaler Mensch“ oder „Tyrann“ bedeutet (vgl. Wirtz).

Quelle: Foto von Nik auf Unsplash

Was ist Mobbing?

Mobbing ist ein aggressives Verhalten, das in allen sozialen Kontexten auftreten kann, in den Menschen regelmäßig aufeinandertreffen, zum Beispiel im Kindergarten, in der Schule oder in der Arbeitswelt. Zentral ist, dass die Opfer ihren Angreifern nicht entfliehen oder aus dem Weg gehen können. Mobbing ist ein Akt der Machtdemonstration. Er wird dadurch aufrechterhalten, dass sich das Umfeld passiv und/oder unterstützend verhält vgl. Kaess & Jantzer 2021).

Quelle: Foto von Vlad Hilitanu auf Unsplash

Merkmale und Formen von Mobbing

Ein zentrales Merkmal ist, dass die gemobbte Person systematisch und über einen längeren Zeitraum den bedrohlichen bzw. aggressiven Handlungen der mobbenden Person (oder Personen) ausgesetzt ist. Das Verhältnis von beiden Personen ist von einem Kräfteungleichgewicht zu Ungunsten des Gemobbten gekennzeichnet, z.B. im Hinblick auf Alter, Physis, verbale Kompetenz oder zahlenmäßige Unterlegenheit. Die mobbende Person verfügt oftmals über eine physische Überlegenheit, eine hohe soziale Kompetenz, eine niedrige Frustrationstoleranz und wenig Empathie gegenüber seinem Opfer.

Mobbing kann sowohl eindeutig und direkt als auch subtil und indirekt erfolgen. Es wird unterschieden in:

  • physisches Mobbing (schlagen, schubsen, treten, einsperren, beklauen etc.),
  • Verbales Mobbing (beleidigen, hänseln, kränkende Spitznamen),
  • Soziales Mobbing (ignorieren, ausschließen, Lügen verbreiten, schlechtreden)
  • Cybermobbing (verbales/soziales Mobbing mithilfe des Internets) (vgl. Kaess & Jantzer 2021).

Auswirkungen

Die betroffenen Kinder und Jugendlichen weisen ein erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen auf. Dazu gehören z.B. Angststörungen, Depressionen, psychosomatische Probleme, Selbstverletzung bis hin zu Suizidalität. Mobbing gilt als eine Form der Misshandlung unter Gleichaltrigen (peer abuse) und kann die altersentsprechende emotionale, kognitive und psychosoziale Entwicklung stark beeinträchtigen (vgl. Kaess & Jantzer 2021).

 

Mobbing in der Schule

Bei Mobbing geht es um Macht und Status in einer Klasse oder sozialen Gruppe. Mobber:innen versuchen, auf Kosten anderer mehr Einfluss zu erlangen. Ein hoher sozialer Status in der Klasse ermöglicht den Zugang zu mehr sozialen Ressourcen wie Freundschaften, sozialer Unterstützung oder Zuneigung. Mobbing dient also dem Statusgewinn und der Festigung der Macht innerhalb des sozialen Gefüges der Klasse.

Foto von Taylor Flowe auf Unsplash

Phasen

Beim Mobbing kann man drei Phasen unterscheiden, die aufeinander aufbauen (vgl. Gugel 2016):

  1. Die Explorationsphase, in welcher der/die Täter:in willkürlich verschiedene Mitschüler:innen angreift und testet, welche Schüler:innen sich nicht wehren können oder wenig Unterstützung n der Klasse haben.
  2. Die Konsolidierungsphase, in welcher der/die Täter:in ein Opfer auswählt und gezielt unangemessene Handlungen des Opfers provoziert, die nicht mit den bestehenden sozialen Normen der Klassengemeinschaft vereinbar sind.
  3. Die Manifestationsphase, in welcher der/die Täter:in die soziale Norm der Klasse so manipuliert hat, dass seine/ihre Attacken auf das Opfer als gerechtfertigt angesehen werden. Dies kann geschehen, wenn weder Mitschüler:innen noch Lehrkräfte eingreifen.

Rollen

In einer Mobbing-Situation ist jede anwesende Person gleichermaßen betroffen. Jede:r Anwesende hat eine Rolle inne, die durch bestimmte Verhaltensweisen gekennzeichnet ist (vgl. Gugel 2016):

  • Täter:innen initiieren Mobbing. Sie übernehmen die Führungsrolle in der Gruppe und stiften ihre Mitschüler:innen zum Mitmachen an.
  • Täter-Assistent:innen beteiligen sich aktiv am Mobbingprozess, sie beginnen diesen jedoch nicht selbst.
  • Passive Unterstützer:innen sind Zuschauer:innen, die sich zwar nicht direkt am Mobbinggeschehen beteiligen, dieses jedoch durch Anfeuern oder Lachen verstärken.
  • Bystander:innen sind Zuschauer:innen, die sich nicht äußern, aber auch nicht eingreifen.
  • Opfer von Mobbing sind das Ziel der Täter:innen. Zum Mobbing-Opfer kann jeder werden; es basiert nicht auf spezifischen körperlichen Eigenschaften oder der Persönlichkeit des Opfers.
  • Verteidiger:innen unterstützen das Opfer, indem sie sich deutlich auf dessen Seite stellen, und sich auch gegen die Mobber:innen wenden.

Prävention von Mobbing in der Schule

Mobbing ist nicht das Problem des Einzelnen, des Betroffenen, sondern ein systemisches soziales Problem. Will man Mobbing verhindern, ist ein Ansatz, der die Schule als Ganzes in den Blick nimmt, von Vorteil. Hier ist das „Olweus Prevention Program“ zu nennen, dessen Wirksamkeit wissenschaftlich gut belegt ist. Es ist ein Programm für die ganze Schule und bezieht das Schulpersonal und die Schülerschaft mit ein. Letztlich zielt es darauf ab, in der Schule ein gutes soziales Klima und klare Grenzen für inakzeptable Verhaltensweisen zu etablieren. Leider ist das Programm bislang nicht im deutschen Sprachraum verfügbar (vgl. Kaess & Jantzer 2021). Ein deutsches Präventionsprogramm, das wissenschaftlich begleitet und evaluiert wurde, ist z.B. Fairplayer.Manual, entwickelt von der Freien Universität Berlin.

Intervention bei schulischem Mobbing

Akute Mobbingsituationen müssen zunächst von der Lehrkraft als solche erkannt und dann unterbunden werden. Je nachdem, welche Form das Mobbingverhalten aufweist (z.B. direkt oder indirekt) ist dies gar nicht so leicht. Wichtig zu wissen ist, dass Mobbing nicht von allein aufhört. Es kann auch nicht durch ein verändertes Opferverhalten gelöst werden. Es bedarf einer Intervention von außen. Hier sind vor allem die Lehrkräfte gefordert, denn die Mobbingopfer können sich nicht selbst helfen. Zentral beim Umgang mit Mobbing ist die Aktivierung der (passiven) Zuschauer:innen.

6-Schritte-Modell nach Olweus No Blame Apporach
  1. Unangebrachtes Verhalten stoppen
  2. Gemobbte:n Schüler:in unterstützen
  3. Verhalten des:r Täters:in benennen und auf Anti-Mobbing-Regeln hinweisen
  4. Außenstehende Zuschauer:innen einbeziehen (Lob bei Hilfe, Handlungsmöglichkeiten aufzeigen)
  5. Angemessene Konsequenzen verhängen
  6. Opfer vor weiteren Übergriffen schützen

-> Auf die Intervention im Schlüsselmoment folgt die Nachbereitung in Einzelgesprächen mit beteiligten Schüler:innen (vgl. Kaess & Jantzer 2021)

  1. Gespräch mit dem Opfer: Ziel ist, Vertrauen des Opfers zu gewinnen, auch im Hinblick auf das weitere Vorgehen. Täter:innengruppe sollte benannt werden
  2. Bildung einer Unterstützergruppe aus Täter:innen, Mitläufern und unbeteiligten Zuschauer:innen; Entwicklung einer gemeinsamen Lösung für die problematische Situation
  3. Nachgespräche nach 1-2 Wochen mit den einzelnen Mitgliedern der Unterstützergruppe und des Opfers zur Überprüfung der Situation

-> Vor allem in Deutschland verbreitetes Interventionskonzept nach Heike Blum und Detlef Beck

Wie verbreitet ist Mobbing in der Schule?

Mehr als die Hälfte der jungen Menschen in Deutschland erlebt in der Schule Ausgrenzung, Hänseleien oder körperliche Gewalt. Etwa ein Viertel fühlt sich in der Schule nicht sicher. Zu diesen Ergebnissen kommt die Bedarfsstudie „Children’s Worlds+“ der Bertelsmann-Stiftung aus dem Jahr 2019. Besonders hoch ist laut der Studie der Anteil an Übergriffen in Grundschulen. Knapp 30 Prozent der Kinder geben an, im vorherigen Monat von anderen Schüler:innen geärgert, ausgegrenzt oder geschlagen worden zu sein. An Haupt-, Real-, Gesamt- und Sekundarschulen hat jeder Fünfte solche Übergriffe im Monat zuvor erlebt oder mitbekommen, in Gymnasien jeder Zehnte.

 

Über die Studie

Die Studie „Children’s Worlds“ ist eine globale Erhebung zur Bedarfsermittlung von Schulkindern und Jugendlichen. Hierbei geht es neben Problemen wie Gewalt, Mobbing und Ausgrenzung besonders um die Rechte, Interessen und Bedürfnisse der Befragten. Hervorzuheben ist, dass die Forschenden bei der Auswertung ihrer Daten das Umfeld und die Empfindungen der Kinder einbeziehen. Auf diese Weise sollen Lösungsansätze für familien- und bildungspolitische Zielsetzungen bedarfsspezifischer entwickelt werden. Die in Deutschland durchgeführte Teil-Studie „Children’s Worlds+“ der Bertelsmann Stiftung entstand in Zusammenarbeit mit der Bildungsexpertin Professorin Sabine Andresen von der Frankfurter Goethe-Universität. Für die Untersuchung aus dem Jahr 2019 wurden bundesweit 3.448 Schüler und Schülerinnen im Alter zwischen acht und 14 Jahren befragt.

Die Pressemitteilung zur Studie gibt es hier.

Infos über die Studie und ihre Ergebnisse wurden für Kinder und Jugendliche nachvollziehbar aufbereitet.

 

Mobbing in der Familie

Ein häufiges, jedoch wenig beachtetes Phänomen in Forschung und Praxis ist das sogenannte „Geschwister-Mobbing“. Davon wird gesprochen, wenn ein Kind sein Geschwisterkind wiederholt körperlich oder psychisch verletzt und ein Machtunterschied besteht. Letzterer kann tatsächlich bestehen, z.B. in Form eines Größen- oder Kraftunterschiedes, oder nur wahrgenommen wird, z.B. wenn das mobbende Geschwisterkind in den Augen des anderen von den Eltern unterstützt wird. Im Gegensatz zu Geschwisterstreitigkeiten, die zum Familienalltag dazu gehören und auch positive Lerneffekte haben können, ist Geschwistermobbing keinesfalls ein harmloses Verhalten zwischen Kindern. Kinder, die von ihren Geschwistern gemobbt werden, aber auch Kinder, die als Täter agieren, haben ein langfristig erhöhtes Risiko, an mehreren psychischen Störungen zu leiden (vgl. Dantchev & Wolke 2018).

Welche Auswirkungen Geschwistermobbing haben kann, welche Ursachen dem zugrunde liegen, was nötig ist, um Mobbing in der Familie zu verhindern bzw. zu unterbinden und welche Lücken in der Forschung bestehen, können Sie den Beiträgen in der Infobox entnehmen.

In Kontext des Geschwister-Mobbings gilt der deutsche Wissenschaftler Prof. Dr. Dieter Wolke als europaweit führender Experte. Er ist Professor für Entwicklungs- und Differenzialpsychologie an der University of Warwick in England und forscht schwerpunktmäßig zum Thema Bullying bzw. Geschwister-Mobbing.

Quelle: Foto von Annie Spratt auf Unsplash

Mobbing im digitalen Raum: Cybermobbing

Trotz seiner medialen Präsenz stellt Cybermobbing ein vergleichsweise wenig verbreitetes Phänomen dar. So kommt beispielsweise verbales Mobbing nach wie vor häufiger vor. Cybermobbing weist große Überlappungen mit verbalem und sozialem Mobbing auf. Das heißt, dass Cybermobbing keine neuen Täter und Opfer hervorgebracht hat, sondern dass sich das bisherige Mobbinggeschehen zusätzlich in den digitalen Raum verlagert hat (vgl. Kaess & Jantzer, 2021).

Quelle: Foto von Zoe Fernandez auf Unsplash

Cybermobbing weist im Grunde die gleichen Tatumstände auf wie „normales“ Mobbing. Die Täter:innen bedienen sich lediglich anderer Methoden: Die multimediale Ausstattung von Smartphones, Sprachaufzeichnungsmöglichkeit und Internetzugang macht es den Täter:innen leicht, ihren Mobbing-Handlungen zu jeder Zeit und ohne direkten Kontakt zum Opfer nachzugehen. Das Opfer hingegen hat kaum eine Möglichkeit, sich zurückzuziehen.

Die Besonderheit des Cybermobbings besteht darin, dass das Internet zum einen die Hemmschwelle für Mobbingaktivitäten zu senken scheint. Viele Kinder und Jugendliche trauen sich in der scheinbar anonymen virtuellen Welt eher, beleidigende oder bloßstellende Angriffe gegen andere vorzunehmen. Zum anderen ist die Reichweite von Beleidigungen größer. Die veröffentlichten Texte, Fotos oder Videos können durch andere Personen schnell weiterverbreitet werden. Umfang und Auswirkungen der Veröffentlichungen zum Nachteil des Opfers sind somit weder zu steuern, noch sind sie überschaubar (vgl. Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes).

Linktipp

Einen lebensweltnahen Überblick zum Thema bietet das Dossier „Cybermobbing rechtzeitig erkennen und richtig handeln“ des Portals klicksafe. Folgende Bereiche werden dort knapp und informativ behandelt:

  • Cybermobbing
  • Was ist besonders an Cybermobbing?
  • Ausmaß und Häufigkeit von Cybermobbing
  • Tipps für Betroffene von Cybermobbing
  • Zehn Basics für den Notfall
  • Was sagt das Gesetz?

 

 

Quellenverzeichnis

Andresen, S. et al. (2019): (2019): Children’s Worlds+ (Zusammenfassung). Eine Studie zu Bedarfen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Goethe-Universität Frankfurt/Main, Jacobs Foundation, Bertelsmann Stiftung (Hrsg). DOI 10.11586/2019031.

Dantchev, S. & Wolke, D. (2018): Geschwistermobbing. Risikofaktoren und Langzeitkonsequenzen. In: beziehungsweise. Informationsdienst des österreichischen Instituts für Familienforschung.

Gugel, G. (2016): Mobbing in der Schule. Themenblätter im Unterricht/Nr.97. 3. Aufl.; Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.). Bestell-Nr. 5990, ISSN 0944-8357

Kaess, M. & Jantzer, V. (2021): Mobbing als Risikofaktor im Kindes- und Jugendalter. In: Fegert, J. M. et al. Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters. Springer Reference Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-49289-5_52-1

Wirtz, M. A.  (Hrsg.): Mobbing. Dorsch – Lexikon der Psychologie. Hogrefe Verlag. https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/mobbing – Stand: 30.1.2023

Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (Hrsg.): Cybermobbing ist digitale Gewalt. www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/gefahren-im-internet/cybermobbing Stand: 07.02.2023

Projekte & Initiativen gegen Mobbing

Fairplayer Manual – Präventionsprogramm der FU Berlin

Fairplayer.Manual ist ein Präventionsprogramm gegen Mobbing an Schulen, entwickelt und evaluiert von der Freien Universität Berlin. Das Programm fördert die Entwicklung von moralischem Verständnis, sozialer Kompetenz und Zivilcourage bei Jugendlichen im Gruppenkontext. Es richtet sich an Schulklassen und andere Jugendgruppen, die sich regelmäßig treffen. Lehrer:innen, Schulsozialarbeiter:innen und andere Interessierte aus dem schulischen Bereich können sich im Rahmen des Programms fortbilden lassen. Ziel ist es, gemeinsam mit den Schüler:innen ein Klima des sozialen Miteinanders zu etablieren und auf diese Weise Mobbing zu verringern bzw. zu verhindern.

Stiftung „Mobbing stoppen! Kinder stärken!“ für Grundschulen

„Mobbing stoppen! Kinder stärken!“ ist eine spendenfinanzierte Stiftung gegen Mobbing und Cybermobbing im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V. Die Stiftung wurde gegründet von KiKA-TV-Moderator Tom Lehel aufgrund persönlicher Opfererfahrungen im Kindesalter. Tom Lehel hat zusammen mit der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Mechthild Schäfer von der Ludwig-Maximilians-Universität München wurde ein speziell auf die Herausforderungen und Chancen von Grundschulen ausgerichtetes Anti-Mobbing-Präventionsprogramm: „Wir wollen mobbingfrei!“ entwickelt. Dieses wird von Prof. Dr. Schäfer wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Weitere Informationen zum Programm gibt es hier.

       

Cyber Mobbing Erste-Hilfe App – klicksafe.de

Die Cyber-Mobbing Erste-Hilfe-App richtet sich an Pädagog:innen und Jugendliche. Sie beinhaltet Videoclips für Betroffene, in denen konkrete Verhaltenstipps gegeben und die ersten Schritte gegen Cybermobbing begleitet werden. Neben rechtlichen Hintergrundinformationen und Links zu anonymen Beratungsstellen finden sich Tutorials zum Melden, Blockieren oder Löschen von beleidigenden Kommentaren auf Social-Media-Plattformen wie Instagram, YouTube und TikTok oder im Messenger WhatsApp.

Herausgeber der App ist klicksafe.de. Die App wurde mehrfach national wie international ausgezeichnet, u.a. als beste Einreichung beim Coding Wettbewerb ENABLE Hackathon.  2020 wurde die App inhaltlich überarbeitet.

Die EU-Initiative klicksafe hat zum Ziel, die Online-Kompetenz der Menschen zu fördern und sie mit vielfältigen Angeboten beim kompetenten und kritischen Umgang mit dem Internet zu unterstützen.

Hilfe und Unterstützung für betroffene Kinder und Jugendliche

Politische Bildung für Kinder – Hanisauland

Hanisauland ist ein Info-Portal für Kinder, hinter dem die Bundeszentrale für politische Bildung steht. Das Portal setzt es sich zum Ziel, bei Kindern Neugierde für politische Themen zu wecken und politische Zusammenhänge kindgerecht und spannend zu erklären. Hier gibt es ein Dossier zum Thema „Mobbing und Cybermobbing“, das anschaulich und kindgerecht darüber aufklärt, was Mobbing ist, wo betroffene Kinder Hilfe finden und was Kinder, die selbst andere gemobbt haben, ändern können.

Jugend.Support – Hilfe bei Stress im Netz

jugend.support ist ein Rat- und Hilfeangebot für Kinder ab 10 Jahren und Jugendliche. Es unterstützt, bei Problemen oder Stress im Internet. Es bietet:

  • Tipps, wie Kinder und Jugendliche sich selbst helfen können;
  • Beratungsstellen, die vertraulich und kostenlos helfen können;
  • Informationen dazu, wie Kinder und Jugendliche Inhalte, die regel- oder grenzverletzend sind, melden und wo sie sich beschweren können.

JugendNotmail

JugendNotmail bietet eine kostenlose, vertrauliche Online-Beratung für Kinder und Jugendliche per E-Mail oder Chat zu Themen, wie z.B. Angst, psychische Störungen, Gewalt, Mobbing, Stress, Liebe oder Freundschaft. Das Angebot ist niederschwellig, da eine Kontaktaufnahme jederzeit und ohne Anmeldung möglich ist. Chatberatung wird nach Terminvereinbarung angeboten.

Juuuport

Juuuport ist ein Online-Beratungsdienst, der Kontakt über die eigene Webseite oder per Messengerdienst (Whtasapp) ermöglicht. Zudem bietet er Online-Seminare für Schulklassen und Jugendgruppen an und stellt Infomaterial zum Thema u.a. „Sicheres Surfen“, Digitale Ethik etc. bereit. Beratungsthemen sind u.a.:

  • Cybermobbing und Stress in sozialen Medien;
  • Sexting, Cybergrooming, Hass im Netz, Mediensucht und Fake News;
  • Datenschutz und zu Bildrechten im Netz;
  • Datenklau, Datenmissbrauch oder Abzocke;
  • Instagram, TikTok, Twitter und andere Social-Media-Plattformen.

Kinder- und Jugendtelefon – Die Nummer gegen Kummer

Wer ungern tippt und lieber telefoniert, kann die Nummer gegen Kummer für Kinder und Jugendliche anrufen. Unter 116 111 erhalten junge Menschen montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter 116 111 eine kostenlose telefonische Beratung. Zudem gibt es hier das Angebot, sich von Gleichaltrigen beraten zu lassen, und zwar Jeden Samstag zwischen 14 und 20 Uhr unter der gleichen Nummer.

Tipps für Lehrkräfte

Was tun bei (Cyber-)Mobbing? – Präventions- und Interventionskonzept von klicksafe

Klicksafe, das deutsche Awareness Centre der Europäischen Union, hat gemeinsam mit der Fortbildungs-Einrichtung konflikt-kultur ein Handlungskonzept für die pädagogische Praxis zur Prävention von und Intervention bei Mobbing entwickelt. Das Material ist kostenlos zum Download verfügbar.

Mobbing in der Schule erkennen und handeln – Leitfaden für Lehrer

Das Beamten-Infoportal stellt eine Info-Broschüre für Lehrer:innen bereit, die helfen soll, im Schulalltag auf Mobbing aufmerksam zu werden und wirksam eingreifen zu können. Das Dokument ist als PDF kostenlos zum Download verfügbar.

Tipps für Eltern

Cybermobbing: Das können Eltern tun, um ihre Kinder zu schützen – SCHAU HIN!

Die Initiative „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ hilft Familien bei der Medienerziehung. Auf der Webseite gibt es ein Dossier zum Thema Cybermobbing, in dem anschaulich und informativ ein Überblick über die Grundlagen, die Datenlage, Handlungsmöglichkeiten und weitere Lese- und Download-Tipps versammelt sind.

An der Initiative beteiligt sind u.a. das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und weitere Partner.

Mobbing in der Schule erkennen und handeln – Leitfaden für Eltern

Das Beamten-Infoportal stellt eine Info-Broschüre für Eltern bereit, deren Kinder von Mobbing betroffen sind – sei es als Täter:in oder als Opfer. Dieser soll Eltern dabei helfen, ihr Kind zu unterstützen bzw. wirksam aktiv zu werden. Das Dokument ist als PDF kostenlos zum Download verfügbar.

Elternberatung der bke

Eltern, die Rat suchen, können sich an die Beratungsstelle der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke) e.V. wenden. Diese bietet online eine anonyme, kostenfreie und datensichere Elternberatung an. Das Angebot umfasst Einzelberatungen, ein Forum und einen Gruppenchat. Es werden auch Webinare angeboten.

Neuigkeiten

Nimmt zu: Messenger-Beratung für Jugendliche

 

Psychische Probleme und Belastungen bei Jugendlichen haben – u.a. im Zuge der Corona-Pandemie – zugenommen. Die Wartelisten für Therapieplätze sind lang.

Psychische Probleme und Belastungen bei Jugendlichen haben – u.a. im Zuge der Corona-Pandemie – zugenommen. Die Wartelisten für Therapieplätze sind lang. Hinzu kommt, dass es vielen jungen Menschen schwerfällt, sich Hilfe und Unterstützung zu suchen. Hilfreich sind niederschwellige Angebote, die Jugendlichen den Zugang zu Hilfe erleichtern und zeitnah ermöglichen. Digitale Beratungsangebote sind hierbei besonders nützlich. Immer mehr Beratungsstellen für Jugendliche mit psychischen Problemen reagieren auf die hohe Nachfrage mit digitalen Hilfsangeboten per Messenger oder Mail. Darüber berichtet die ZDF-Sendung Panorama online – hier werden auch digitale Beratungs-Angebote für Jugendliche aufgelistet (sowohl von Fachkräften als auch von Peers, also Gleichaltrigen).

Online-Beratungsstellen durch Peers

Online-Beratungsstellen durch Fachkräfte

 

Quelle: Foto von Pradamas Gifarry auf Unsplash

Nach sexueller Gewalt in Kindheit und Jugend: Wege zu mehr Gerechtigkeit

Der Abschlussbericht zum Projekt „Wege zu mehr Gerechtigkeit nach sexueller Gewalt in Kindheit und Jugend“ ist zum Download verfügbar.

Der Abschlussbericht zum Projekt „Wege zu mehr Gerechtigkeit nach sexueller Gewalt in Kindheit und Jugend“ ist zum Download verfügbar. In dem von der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs geförderten Projekt wurde erforscht, wie es für Betroffene nach der Gewalterfahrung gerechtere Lebensverhältnisse geben kann. Der Bericht macht dafür konkrete Vorschläge.

Lesenswert – Hörenswert – Sehenswert

Podcast einbiszwei

Kennen Sie schon den Podcast einsbiszwei über Sexismus, sexuelle Übergriffe und sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche, initiiert vom Amt der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM). Der Name des Podcasts wurde gewählt aufgrund der Tatsache, dass es – statistisch gesehen – in jeder deutschen Schulklasse ein bis zwei Kinder gibt, die sexueller Gewalt ausgesetzt sind. Der Podcast geht facettenreich der großen Frage nach, warum das so ist und was passieren muss, damit Kinder besser geschützt sind. Nach eigenen Angaben gibt der Podcast mithilfe von „Kinderschutzexpert:innen, Fahnder:innen, Journalist:innen, Betroffenen oder Erziehungsprofis Einblicke in eine Welt, die den meisten vermutlich fremd ist“. Jeden Freitag erscheint eine neue Folge von einbiszwei.

Podcast einbiszwei

Kennen Sie schon den Podcast einsbiszwei über Sexismus, sexuelle Übergriffe und sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche, initiiert vom Amt der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM). Der Name des Podcasts wurde gewählt aufgrund der Tatsache, dass es – statistisch gesehen – in jeder deutschen Schulklasse ein bis zwei Kinder gibt, die sexueller Gewalt ausgesetzt sind. Der Podcast geht facettenreich der großen Frage nach, warum das so ist und was passieren muss, damit Kinder besser geschützt sind. Nach eigenen Angaben gibt der Podcast mithilfe von „Kinderschutzexpert:innen, Fahnder:innen, Journalist:innen, Betroffenen oder Erziehungsprofis Einblicke in eine Welt, die den meisten vermutlich fremd ist“. Jeden Freitag erscheint eine neue Folge von einbiszwei.

Die Sendung mit der Maus – Spezial „Die unsichtbare Krankheit“

Einem Kind mit einem gebrochenen Arm oder einer Schnupfnase sieht man an, was mit ihm los ist. Es gibt aber auch Krankheiten, die von außen nicht gut zu erkennen sind.  In dem Maus-Spezial „Die unsichtbare Krankheit“ erzählen vier Kinder, wie sich so eine unsichtbare Krankheit anfühlt und wie sie damit umgehen. Anschaulich wird erklärt, was eine psychische Erkrankung eigentlich ist und die Zuschauer:innen erhalten Einblicke in die Arbeitsweise einer Kinder- und Jugendpsychiatrie. Diese Spezial-Sendung ist nicht nur für Kinder interessant, sondern auch für Erwachsene.

Hannah und die graue Wolke

„Hallo, ich bin Hanna. Ich würde dir gerne eine Geschichte erzählen. Meine Geschichte. Aber pass auf, es ist keine lustige oder fröhliche Geschichte! Aber mit einem guten Ende.“ So beginnt das Buch „Hanna und die graue Wolke“, ein Lesebuch für Kinder ab 9 Jahren, das Gespräche über sexuellen Missbrauch erleichtert und die Hoffnung auf Besserung stärkt. Weitere Infos zum Buch gibt es online. Es beinhaltet zudem kostenfreies Downloadmaterial für Eltern und Erzieher:innen.

Verfasst wurde das Buch von Elisa König, Prof. Dr. Jörg M. Fegert, Dr. Ulrike Hoffmann und Prof. Dr. Miriam Rassenhofer von der Ulmer Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie.

Projekte stellen sich vor

Sina und Tim – ein digitales Präventions-Projekt

 

Schon im Jahr 1995 veröffentlichte die Präventions- und Beratungsstelle Zartbitter e.V. ein Bilderbuch zum Thema sexuelle Übergriffe durch Kinder, um zur Prävention solcher Missbrauchsfälle beizutragen und um über deren Existenz aufzuklären.

Schon im Jahr 1995 veröffentlichte die Präventions- und Beratungsstelle Zartbitter e.V. ein Bilderbuch zum Thema sexuelle Übergriffe durch Kinder, um zur Prävention solcher Missbrauchsfälle beizutragen und um über deren Existenz aufzuklären. Damals wurde die Problematik des sogenannten „peer abuse“ in der (Fach-)Öffentlichkeit noch so gut wie gar nicht wahrgenommen. In den letzten 25 Jahren entwickelte Zartbitter e.V. weitere Präventions- und Interventionskonzepten in Fachdiskussion zu sexuellen Übergriffen durch Kinder – es gibt Bilderbücher, ein Theaterstück, Hörspiele und Fachvorträge, die unter dem Titel des Bilderbuchs „Sina und Tim“ zusammengefasst sind. Im Jahr 2022 wurden alle Bausteine von „Sina und Tim“ digitalisiert, um das Kölner Präventionsprojekt zum Wohle aller Kindern in Deutschland bundesweit zugänglich zu machen.

Krisenchat.de – digitale Beratung für Kinder und Jugendliche

 

krisenchat ist ein kostenfreies, vertrauliches, rund um die Uhr erreichbares Beratungsangebot für junge Menschen bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene nehmen Kontakt über WhatsApp oder SMS auf und können somit niedrigschwellig und elternunabhängig jederzeit via Chat beraten werden.

 

krisenchat ist ein kostenfreies, vertrauliches, rund um die Uhr erreichbares Beratungsangebot für junge Menschen bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene nehmen Kontakt über WhatsApp oder SMS auf und können somit niedrigschwellig und elternunabhängig jederzeit via Chat beraten werden.

krisenchat ist eine Kurzzeitintervention mit dem Ziel, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in akuten Krisen zu unterstützen und bei Bedarf an geeignete Anlaufstellen weiterzuvermitteln. Zu den vielfältigen Themen in der Beratung gehören beispielsweise Ängste, depressive Symptome und familiäre Konflikte sowie Konflikte auf dem Bildungsweg, aber auch selbstverletzende Verhaltensweisen, Suizidalität und Gewalterfahrungen.

Seit Mai 2020 wurden mehr als 80.000 Chatberatungen durchgeführt. Die Beratung wird dabei von über 400 ehrenamtlichen Fachkräften aus dem psychosozialen Bereich, wie z.B. Sozialarbeiter:innen und Psycholog:innen, durchgeführt. Drei Fachteams, spezialisiert auf die Themen Kindeswohl, sexualisierte Gewalt und Suizidalität ermöglichen eine kontinuierliche Begleitung von Beratungen zu diesen Themen.

Neben Einladungen zu verschiedenen Sendungsformaten (NDR Talkshow sowie Deep und deutlich) konnte krisenchat sich darüber hinaus 2022 über die Verleihung des Deutschen Kinderschutzpreises durch die Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel freuen. Durch eine Kooperation mit der Universität Leipzig wird die Arbeit von krisenchat wissenschaftlich evaluiert.

 

Aus-, Fort- und Weiterbildung

Elternkurs „Starke Eltern – Starke Kinder“ des Kinderschutzbundes

Starke Eltern – Starke Kinder ® ist ein Elternkurs des Kinderschutzbundes. Mit dem Elternkurs sollen Eltern dabei unterstützt werden, den Alltag selbstbewusster und gelassener anzugehen, um mehr Leichtigkeit und Freude in die Familie zu bringen…

Elternkurs „Starke Eltern – Starke Kinder“ des Kinderschutzbundes

Starke Eltern – Starke Kinder ® ist ein Elternkurs des Kinderschutzbundes. Mit dem Elternkurs sollen Eltern dabei unterstützt werden, den Alltag selbstbewusster und gelassener anzugehen, um mehr Leichtigkeit und Freude in die Familie zu bringen. Im Mittelpunkt des Kurses steht der Austausch der Eltern untereinander und die gegenseitige Unterstützung. Angeleitet werden die Elternkurse durch pädagogische Fachkräfte, die vom Kinderschutzbund fortgebildet wurden.

Der Kurs wird lokal angeboten; Interessierte erkundigen sich am besten beim Ortsverband des Kinderschutzbundes in der Nähe ihres Wohnorts oder beim Landesverband des Kinderschutzbundes in ihrem Bundesland.

Auskunft darüber finden Sie hier.

Neuer, kostenloser Online-Kurs „Grundwissen Kinderschutz für Berufsgeheimnisträger:innen“

Seit Februar 2023 ist der Online-Kurs mit dem Titel „Grundwissen Kinderschutz für Berufsgeheimnisträger:innen“ verfügbar

Neuer, kostenloser Online-Kurs „Grundwissen Kinderschutz für Berufsgeheimnisträger:innen“

Seit Februar 2023 ist der Online-Kurs mit dem Titel „Grundwissen Kinderschutz für Berufsgeheimnisträger:innen“ verfügbar. Der Kurs ist eingebettet in die neu erstellte Kinderschutzplattform der Stadt Braunschweig, gefördert vom niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung. Entwickelt wurde der Kurs an der Ulmer Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie. Der Kurs steht interessierten Fachkräften aus ganz Deutschland offen.

Die Kinderschutzplattform bietet neben dem kostenlosen Online-Kurs ein Informationsmodul, welches frei zugänglich eine Auflistung der Kinderschutzlandschaft der Stadt Braunschweig sowie Informationen, Materialien und Neuigkeiten zur Thematik Kinderschutz für alle Interessierten bereithält.

Der Kurs ist eingebettet in die neu erstellte Kinderschutzplattform der Stadt Braunschweig, gefördert vom niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung. Entwickelt wurde der Kurs an der Ulmer Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie. Der Kurs steht interessierten Fachkräften aus ganz Deutschland offen.

Die Kinderschutzplattform bietet neben dem kostenlosen Online-Kurs ein Informationsmodul, welches frei zugänglich eine Auflistung der Kinderschutzlandschaft der Stadt Braunschweig sowie Informationen, Materialien und Neuigkeiten zur Thematik Kinderschutz für alle Interessierten bereithält.

Zielgruppe

Der Kurs richtet sich primär an Berufsgeheimnisträger:innen nach dem § 4 KKG (außer Lehrkräfte), also Angehörige der Heilberufe, Berufspsycholog:innen mit staatlich anerkannter wissenschaftlicher Abschlussprüfung, Ehe-, Familien-, Erziehungs-, Jugend oder Suchtberater:innen, Mitglieder oder Beauftragte einer anerkannten Beratungsstelle nach dem Schwangerschaftskonfliktgesetzes, staatlich anerkannte Sozialarbeiter:innen/Sozialpädagog:innen. Verwandte Berufe wie z.B. Erzieher*innen sind ebenfalls herzlich willkommen.

Hintergrund

Alle Berufsgeheimnisträger*innen sind dazu verpflichtet, Kinder und Jugendliche vor Gewaltanwendung, Misshandlung und Verwahrlosung zu schützen. Trotzdem muss bei jedem Fall zwischen der Schweigepflicht und dem Schutzauftrag zum Wohle des Kindes abgewogen werden. Qualifizierter Kinderschutz setzt bei allen Beteiligten Handlungssicherheit voraus. Der Online-Kurs hat sich aus diesem Grund zum Ziel gesetzt, eine „gemeinsame Sprache“ für den Kinderschutz zu etablieren und damit die Sensibilisierung und Kompetenz in Sachen Kinderschutz bei allen Akteur:innen zu erhöhen und Kinder und Jugendliche besser zu schützen.

Umfang und Inhalt

Der Online-Kurs ist kostenlos, hat einen Bearbeitungsumfang von etwa 25 Stunden und enthält vier Module mit insgesamt 19 Lerneinheiten. Er stellt Hintergründe zum Kinderschutz wie etwa Epidemiologie und Präventionsmöglichkeiten dar, erläutert die unterschiedlichen Misshandlungsformen sowie das Vorgehen bei einem (Verdachts-)Fall und beschreibt ausführlich die rechtlichen Grundlagen im Kinderschutz. Neben der Vermittlung von Wissen durch Texte, Expert:inneninterviews und Übungen wird besonderer Wert auf das fallbasierte Lernen gelegt. Dazu gibt es interaktive Fallbeispiele aus verschiedenen fachlichen Bereichen.

Der Kurs wurde zur CME-Zertifizierung eingereicht (29 Punkte); es werden auch Fortbildungspunkte für Pflegekräfte (12 Punkte), Ergo- und Physiotherapeut:innen (je 33 Punkte) und Logopäd:innen (17 Punkte) vergeben.

Zur Anmeldung geht es hier.

„Schutzprojekte in der ehrenamtlichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“ – kostenfreie Online – Informations- und Fortbildungsplattform

Anmeldung möglich bis: 31.10.2023

Zielgruppe: Personen, die im Ehrenamt tätig sind

„Schutzprojekte in der ehrenamtlichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“ – kostenfreie Online – Informations- und Fortbildungsplattform

Anmeldung möglich bis: 31.10.2023

Zielgruppe: Personen, die im Ehrenamt tätig sind

Worum geht es im Projekt?

Das Ehrenamt ermöglicht Kindern und Jugendlichen, ihre Interessen in einem geschützten Raum selbst zu gestalten und frei auszuleben. Daher ist es umso wichtiger, dass sie dort vor (sexualisierter) Gewalt geschützt werden.

Ziel des Projektes ist deshalb die Entwicklung einer Online-Lernplattform zum Themenkomplex Schutzkonzepte gegen (sexualisierte) Gewalt im Ehrenamt. Den Teilnehmenden werden vertiefende Informationen und praktische Kompetenzen zur Umsetzung von Schutzkonzepten im ehrenamtlichen Bereich sowie zur Sensibilisierung für Gefährdungsfaktoren vermittelt, um (sexualisierte) Gewalt an Kindern und Jugendlichen vorzubeugen und Betroffene adäquat unterstützen zu können. Fokussiert werden insbesondere die drei Ehrenamtsbereiche Sport, Jugendverbandsarbeit sowie kulturelle Kinder- und Jugendbildung. Die Inhalte der Plattform treffen aber prinzipiell auf alle ehrenamtlichen Bereiche zu, in denen mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet wird.

Inhalte der Lernangebote sind der Schutz vor (sexualisierte) Gewalt in ehrenamtlichen Strukturen und der Umgang mit einem (Verdachts-) Fall von (sexualisierte) Gewalt, Vernachlässigung oder Misshandlung. Zur Vermittlung der Lerninhalte stehen u.a. Textmaterialien, Videoclips, Audios, Animationen oder Comics zur Verfügung.

Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert und von der Klinik der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Uniklinik Ulm in Zusammenarbeit mit der Sporthochschule Köln umgesetzt.

Die Anmeldung zur kostenfreien Teilnahme ist bis 31.10.2023 hier möglich.

 

Weitere Informationen zum Projekt gibt es online.

Veranstaltungen

Abschlussveranstaltung des Projekts Dazugehören BaWü

Titel: Junge Menschen im Übergang zum Erwachsenenalter –
Mit digitaler Unterstützung auf dem Weg zur inklusiven Jugendhilfe.

Wann: 14.Juni 2023

Wo: Stadthaus, Ulm bzw. digital via Streamingdienst

Die Veranstaltung wird von Herrn Manne Lucha, Landesminister für Soziales, Gesundheit und Integration, eröffnet, gefolgt von einem Beitrag von Herrn Prof. Jörg M. Fegert über das Projekt Dazugehören BaWü. Das Programm bietet verschiedene Impulsvorträge rund um das Thema Adoleszente im Übergang von der Jugendhilfe in das Hilfesystem für Erwachsene. So wird unter anderem der Fokus auf die Perspektive der betroffenen jungen Menschen gelegt. Außerdem werden die Herausforderungen betrachtet, welche auf die Fachkräfte der Jugendämter bei den Umsetzungen der gesetzlichen Änderungen zukommen. Zudem wird der heilberufliche Beitrag zur Hilfeplanung betrachtet. Anschließend werden die erzielten Ergebnisse der Teilprojekte von Dazugehören BaWü vorgestellt.

Wir freuen uns sehr, das Projekt Dazugehören BaWü in diesem Rahmen präsentieren zu können und hoffen auf einen interessanten Austausch mit Fachkräften und Interessierten. Sie können die Veranstaltung in Präsenz besuchen oder diese über ein Streamingangebot verfolgen.

Bitte melden Sie sich bis zum 17.05.2023 über die untenstehenden Links entweder in Präsenz oder zum Streaming an. Alternativ können Sie sich auch über die E-Mailadresse dazugehoeren.bawue@uniklinik-ulm.de direkt anmelden. Bitte geben Sie dabei Ihren Namen, Ihre E-Mailadresse und Ihren beruflichen Hintergrund an.

Weitere Informationen zur Veranstaltung sowie zum vorläufigen Programm gibt es hier.

„Kinderschutz inklusiv(e)“ – Online-Fachtag zum Thema Kinderschutz bei Kindern und Jugendlichen mit Behinderung“

Wann: 30. August 2023 10:30-16:30 Uhr

Wo: BMFSFJ – Berlin bzw. via Streamingdienst

Kinder und Jugendliche mit Behinderung oder chronischer Erkrankung weisen ein höheres Risiko auf, Vernachlässigung, Misshandlung und sexualisierte Gewalt zu erfahren. Diese jungen Menschenbedürfen eines besonderen Kinder-Schutzes. Daher widmet sich der diesjährige Fachtag diesem besonderen Thema. Er bietet einen Überblick über die aktuelle rechtliche Situation und zeigt gelingende Beispiele eines sektorenübergreifenden Kinderschutzes.

Bitte melden Sie sich bis zum 25.08.2023 verbindlich zur Veranstaltung an.
Den Streaming-Link senden wir Ihnen dann zeitnah vor der Veranstaltung zu.